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Was macht eine Theatermalerin EFZ? Willkommen in der Rubrik, die eher aussergewöhnliche Lehrberufe vorstellt.
Sowohl Josephine, 2. Lehrjahr, als auch Joscha aus dem 4., suchten einen Beruf, in dem sie künstlerisch und kreativ wirken können. Dafür prüften sie einige Berufe und entschieden sich dann für Theatermalerin, weil dort auch handwerkliches Geschick gefragt ist.
Im Laufe der Ausbildung erfuhren die beiden rasch, dass sie sich bei ihrer Arbeit im Malsaal nicht ganz in dem Sinne künstlerisch ausleben können, wie sie sich das vorgestellt hatten. In erster Linie geht es nämlich darum, die Ideen der Bühnenbildner genaustens umzusetzen. Beispielsweise sind zu malende Prospekte (Bilder bis 12m2) meist exakte Kopien von bekannten Kunstwerken. Das ist herausfordernd und verlangt viel Empathie. Und auch grosses Durchhaltevermögen und teilweise körperliche Kraft, wegen den schweren Kulissenelementen, braucht es.
Für die Umsetzung der Bühnenbilder arbeiten Josephine und Joscha eng mit Schreinerinnen, Tapezierern, Schlossern und Plastikerinnen zusammen. Mit grosser Freude machen sie sich daran, Materialien wie Beton, verwittertes oder verkohltes Holz, Marmor, Parkett etc. möglichst echt hinzukriegen. Umso stolzer sind die Lernenden am Schluss ihrer Arbeit, wenn sie dem Publikum ansehen können, wie sehr das Bühnenbild in all den Farben und Formen gefällt – und damit auch die Vorstellungen der Regisseurin decken konnten. |
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