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«Man muss wollen, dann erreicht man sehr viel» |
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Während 18 Monaten bereitete sich Leandra Schweizer auf die Euro Skills 2021 in Graz (Österreich) vor. Der Aufwand hat sich für die ausgebildete Fleischfachfrau EFZ, die ihre Lehre in der Metzgerei Reinhardt Sigrist in Rafz absolvierte, überaus gelohnt. Die Zürcher Unterländerin kehrte nämlich mit einer Goldmedaille in die Schweiz zurück. Marcus Schmid, Berufsinspektor im Mittelschul- und Berufsbildungsamt, konnte sich mit der Europameisterin unterhalten. |
Leandra Schweizer, was hat sich mit dem Gewinn des Europameistertitels am meisten verändert? |
Die Vorbereitung und die Wettkämpfe waren sehr intensiv. Ich musste mich über mehrere Tage hinweg qualifizieren, was mich ziemlich forderte. Nach dem Gewinn meiner Goldmedaille hatte ich sehr viel Medienkontakt. Anfangs war ich eher zurückhaltend, schüchtern. Mit der Zeit wurde ich immer sicherer und gewöhnte mich an die neue Aufmerksamkeit. So konnte ich den Erfolg wirklich geniessen. |
Weshalb haben Sie sich für den Beruf «Fleischfachfrau EFZ» entschieden? |
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und hatte somit bereits früh Kontakt mit dem Handwerk und mit Lebensmitteln. Zudem bin ich quasi erblich vorbelastet. Mein Grossvater war Metzger. Daher favorisierte ich von Anfang an eine Ausbildung im Fleischfach-Bereich. Mit dieser Entscheidung bin ich auch nach wie vor zufrieden, denn meine Arbeit ist mit der gesamten Produktion von Fleischprodukten und deren Verkauf sehr vielseitig. |
Wie verlief Ihre Berufswahl? |
In der ersten Sekundarschule besuchte ich im Rahmen des Zukunftstages die Metzgerei Sigrist in meiner Wohngemeinde Rafz. Neben zwei weiteren Fleischfachbetrieben schnupperte ich in den Berufen Kleinkinderzieherin und Malerin. |
Die Berufswahl war zu Beginn also ziemlich offen? |
Eigentlich nicht. Für mich war schnell klar, dass ich den Beruf Fleischfachfrau erlernen möchte. Ich musste mich nur entscheiden, ob ich in einem Grossbetrieb in der Stadt oder in einem Kleinbetrieb auf dem Land arbeiten möchte. Schlussendlich entschied ich mich für den Kleinbetrieb in meiner Heimatgemeinde, was ich nie bereute. |
Wie hat Ihr Umfeld auf Ihren Entscheid reagiert? |
Meine Familie unterstützte mich bei meiner Berufswahl von Anfang an. Auch meine Freunde konnten meinen Entscheid sehr gut nachvollziehen. |
Wo stehen Sie beruflich heute? |
Momentan arbeite ich in meinem Ausbildungsbetrieb und bin dort als Stellvertretung des Geschäftsführers tätig. Im vergangenen Jahr habe ich den Berufsbildnerinnenkurs absolviert. Ich bin für die Ausbildung unserer drei Lernenden verantwortlich, was mir sehr gut gefällt. Ob ich einmal einen eigenen Betrieb führen möchte, habe ich noch nicht entschieden, das lasse ich mir noch offen.
An dieser Stelle wünschen wir Leandra Schweizer beruflich wie auch privat alles Gute. |
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